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guten Speisen und Getrnken. Als die Frau vernahm, wer der Soldat gewesen war, erschrak sie sehr und ging in das Lager, um Abbitte zu tun. Rudolf aber gab ihr keine andere Strafe, als da sie den Vorfall in Gegenwart der versammelten Offiziere erzählen mute. Als Kaiser Rudolf sein Ende nahe fhlte, bestieg er sein Ro, um nach Speier zu reiten, wo die Begrbnissttte der alten deutschen Kaiser war. Aber der Tod ereilte ihn schon zu Germersheim. Er wurde im Dom zu Speier beigesetzt.
17. Wilhelm Tel! und die Eidgenossen.
Die Grausamkeiten der Vgte. Die Schweiz gehrte ehemals zum Deutschen Reiche. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unter-
Abb, 15. Rtli am Vierwaldsttter See. (Nach einer Photographie.)
walden erkannten keinen andern Herrn der sich als den deutschen Kaiser. Aber Kaiser Albrecht wollte sie an sterreich bringen. Da die Schweizer sich weigerten, schickte er grausame Vgte (Beamte) in das Land, die die Bewohner hart bedrckten. Die beiden schlimmsten hieen Geler und
3*
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Rudolf Wilhelm Albrecht Albrecht
32
Landenberg. In Urt lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwing-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Staussacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre. Stauffacher, der die bse Absicht wohl
durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwaldeu, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliefern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde
Abb. 16. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte).
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53
Pflicht erfllen knne. Als ihm der Priester am andern Tage das Tier wieder zufhrte, nahm er es nicht mehr cm, sondern das Ro sollte fortan dem Dienste der Kirche geweiht sein.
Abb. 20. Rudolf von Habsburg au der Leiche Ottokars.
Abb. 21. Die Habsburg auf dem Wlpelsberg an der Aar (Schweiz).
Rudolf und die Fürsten. Nach der feierlichen Krnung in Aachen sollten die deutschen Fürsten dem neuen Kaiser den Eid der Treue leisten. Da nun das Zepter gerade nicht bei der Hand war.
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Ottokars Rudolf Rudolf
55
guten Speisen und Getrnken. Als die Frau vernahm, wer der Soldat gewesen war, erschrak sie sehr und ging in das Lager, um Abbitte zu tun. Rudolf aber gab ihr keine andere Strafe, als da sie den Vorfall in Gegenwart der versammelten Offiziere erzählen mute. Als Kaiser Rudolf sein Ende nahe fhlte, bestieg er sein Ro, um nach Speier zu reiten, wo die Begrbnissttte der alten deutschen Kaiser war. Aber der Tod ereilte ihn schon zu Germersheim. Er wurde im Dom zu Speier beigesetzt.
32. Wilhelm Cell und die Eidgenossen.
Die Grausamkeiten der Vgte. Die Schweiz gehrte ehemals zum Deutschen Reiche. Die drei Waldsttten Schwyz, Uri und Unter-
Abb. 23. Rtli am Vierwaldsttter See. (Nach einer Photographie.)
walden erkannten keinen andern Herrn der sich als den deutschen Kaiser. Aber Kaiser Albrecht wollte sie an sterreich bringen. Da die Schweizer sich weigerten, schickte er grausame Vgte (Beamte) in das Land, die die Bewohner hart bedrckten. Die beiden schlimmsten hieen Geler und
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Wilhelm Albrecht Albrecht
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Landenberg. In Uri lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwiug-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr ar-beiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Stanssacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre, taufteteher, der die bse Absicht wohl
Abb. 24. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte).
durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwalden, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliesern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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72
oberen Mosel, das noch zur Republik Frankreich gehört. Auch im deutschen
Lothringen werden einige Kreise vorwiegend von Menschen französischer Sprache
bewohnt.
Die sämtlichen südlichen Landschaften faßt man mit dem Namen Süd-
deutschland zusammen. Sie sind in den meisten Beziehungen sehr verschieden.
Schon die Höhenlage wechselt zwischen 3000 und 100 m über dem Meeresspiegel;
teilweise ist es Hochgebirge, teilweise Mittelgebirge; Hochfläche, Ebene und
welliges Hügelland wechseln miteinander ab. Der Boden ist zu einem geringen
Teile Ödland: Kies, Moor und Sumpf; zum Teile ist er mit schönem Walde bedeckt,
aber auch zu einem großen Teile fruchtbar und gartenmäßig angebaut. Besonders
schön sind die Täler. Das Klima ist zum größten Teile milde, das Land gut be-
Fig. 39. Das Deutsche Tor in Metz.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zurich.)
wässert und der Wasserreichtum hat nahezu überall eine hervorragende Gewerbe-
tätigkeit ins Leben gerufen. Fast das ganze Gebiet gehört zu den beiden großen
Stromgebieten der Donau und des Rheins. Namentlich die von den Alpen
kommenden Flüsse sind das ganze Jahr hindurch wasserreich, da im trockenen
Sommer die Schmelzwasser von den Gletschern herabströmen.
Im ganzen kann man Süddeutschland als ein bevorzugtes Stück von Deutsch-
land bezeichnen, besonders da es eine günstige Yerkehrslage hat. Die Verbindung
mit dem N. wird fast nur durch den Rhein bewirkt, während beinahe auf der ganzen
Linie die Norddeutsche Tiefebene von Süddeutschland durch die Mitteldeutsche
Gebirgsschwelle getrennt wird.
5. Österreich-Ungarn.
Ungünstige Verhältnisse. Die österreichisch-ungarische Monarchie liegt un-
gefähr unter derselben Breite wie Frankreich, hat aber, da sie zu einein großen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Donau Rheins Rhein Frankreich
64
vorland trägt es mit vollem Rechte, denn es ist in den meisten Lebensbeziehun-
gen auf die Alpen angewiesen und von ihnen abhängig. Zwar steht es auch zu
dem nordwestlichen Grenzgebirge, dem Jura, in gewisser Beziehung, aber schon
der Umstand, daß dieses Kettengebirge nach dem Alpenvorlande steiler und
nach Nw. flacher abfällt, bringt es mit sich, daß die gegenseitigen Verhältnisse
nicht tief in das Leben eingreifen.
Doch verdankt es dieses Gebiet dem Jura, der es nach Nw. schützt, daß es
trotz seiner hohen Lage von 500 m ein verhältnismäßig mildes Klima hat.
2. Nahrungszweige. Das Land ist gut angebaut, aber bei der ziemlich
dichten Bevölkerung reicht der Ertrag der Felder und Obstgärten für den Lebens-
unterhalt nicht aus. Deshalb hat sich eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt, die
teilweise durch die Wasserkraft der Flüsse, teilweise durch den Holzreichtum
der Berge gefördert wird. Besonders die Herstellung von Maschinen und Uhren
hat hier eine große Blüte erreicht. Außerdem sind einige Gegenden so schön,
daß sie den Strom der Fremden an sich ziehen. Namentlich vereinigen der Genfer,
der Neuenburger und der Vierwaldstätter, der Züricher und der Bodensee reges
Leben an ihren Ufern.
3. Staatliehe Einteilung. Die Schweiz isfc eine Bundesrepublik von 25 Kan-
tonen. Im 0., im N. und in der Mitte wohnen Deutsche, im Sw. Franzosen,
im S. Italiener. Der größere. Teil der Bevölkerung ist reformiert und wohnt
besonders in der Ebene, der kleinere katholisch.
Basel (d. i. Königsstadt) am Rheinknie hat eine vorzügliche Handelslage
für den Verkehr mit Frankreich und Deutschland und ist deshalb die reichste
Stadt der Schweiz; es hat-.viele Seidenindustrie und eine Universität. Größer
ist das an einem See herrlich gelegene Zürich (s. Titelbild); seine Seiden- und
Baumwollfabriken haben es wirtschaftlich hoch gehoben; eine Universität und
ein Polytechnikum lassen es als den Mittelpunkt des deutschen geistigen
Lebens erscheinen. An der Mündung der Reuß liegen die Trümmer der Habs-
burg. Der Hauptstrom der Fremden fließt in Luzern und den anderen um den
Vierwaldstätter See gereihten Ortschaften' zusammen; hier, wo die Urkantone
der Schweiz, Schwyz, Uri und Unterwaiden zusammentreffen, erinnern viele
Stätten an den Schweizer Nationalhelden Teil, und vom Rigi (î) hat man die
schönste Aussicht auf die Kette der Hochalpen. Verhältnismäßig weniger
Bedeutung hat die Bundeshauptstadt und Universitätstadt Bern. Ein Kranz
blühender Ortschaften umzieht auch den Genfer See, in dessen Fluten sich die
höchsten Bergriesen spiegeln. Am Ausflusse der Rhone aus dem See liegt Genf
(franz. : Genève) prächtig ausgebreitet. Es blüht durch Uhren- und Schmuck-
fabrikation; seine Universität ist der Mittelpunkt des französischen Geisteslebens.
Am Rheine liegt ein kleines selbständiges Fürstentum, Liechtenstein, das nicht
zur Schweiz gehört.
4. Bedeutung der Gewässer. Das Tal des Rheines und das der Reuß sind
die von der Natur vorgeschriebenen Straßen. Den ältesten Sammelplatz der Be-
völkerung bildet der im N. angrenzende Bodensee (das Schwäbische Meer). An
seinen Ufern war der Mittelpunkt alles wirtschaftlichen Lebens schon in den
ältesten Zeiten und er wurde von jeher von den Schiffern der Nachbarvölker
befahren.
Dort, wo der Rhein den Jura durchbricht, hat er es noch nicht vermocht,
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Extrahierte Personennamen: Staatliehe
Extrahierte Ortsnamen: Basel Rheinknie Frankreich Deutschland Luzern Schweiz Schwyz Genf Rheine Liechtenstein Rhein
Die Schweiz.
93
Zürich, der größte Ort, mit reger Gewerbthätigkeit. Wo der Rhein die
Schweiz verläßt, erblühte Basel, am Kreuzungspunkt mehrerer Straßen.
In diesen Städten befinden sich deutsche Universitäten, in Zürich auch eine
hervorragende technische Hochschule.
Die Hochfläche wird im Nordwesten von dem nur 1700 m hohen §137.
Schweizer Jura begrenzt. Es ist ein meist unfruchtbares Land, in dem 3ura-
die Uhrenfabrikation lebhaft betrieben wird. Mittelpunkt dieser Industrie
ist namentlich Neuenbürg. Aber auch Genf am Austritt der Rhone
Fig. 46. Appenzell im Alpenvorland.
aus dem See hat großen Uhrenhandel. Durch eine Universität ist diese
außerordentlich malerisch gelegene Stadt zugleich der geistige Mittelpunkt
der französischen Schweiz geworden.
Hier im Südwesten wohnen vorwiegend Franzosen, während der *e*
ganze Norden deutsch ist. Jenseits des Gotthards treffen wir Italiener. lldl,uer'
Unter den Bewohnern herrscht das evangelich-reformierte Bekenntnis neben
dem römisch-katholischen.
Die Schweiz ist heute eine Bundesrepublik von 22 Einzelstaaten.
oder Kantonen. An ihrer Spitze steht ein Präsident. Sie verdankt ihrefaffltn0'
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
94
Europa.
selbständige Entwicklung und ihre politische Unabhängigkeit der centralen
Lage inmitten mehrerer Großmächte, welche das für den Verkehr so wichtige
Land neutral erklärten.
Flächenin- halt qkm Einwohner Hauptstadt
Die Schweiz........ 40 000 3 Millionen Bern 50
Kantone Q ^Et i
Einwohner in Tausenden
Deutsch:
Bern, Lnzern, Unterwalden, Uri, Schwyz, Zug, Bern 50, Lnzern 22, Göschenen, Schwyz,
Glarns, St. Gallen, Appenzell, Thurgau, St Gallen 32, Psäffers, Appenzell,
Schaffhausen, Zürich, Aargan, Basel, Solothurn Schaffhausen 13, Zürich 135, Basel 80
Französisch:
Neuenburg, Freibnrg, Waadt, Genf Neuenburg 18, Freiburg 13, Lausanne
37, Genf 80
Gemischt:
Wallis, franz.-deutsch, Graubiiuden, deutsch-
romanisch
Italienisch:
Tessin Lugano, Airolo.
Belgien und Luxemburg.
§138. An das mitteldeutsche Gebirgsland schließen sich im Westen die
Ardennen an. Diese gehören in ihrem nördlichen Teil zu dem Königreich
Belgien, das außerdem noch im Norden in das Tiefland hinüber greift.
In- Auf der rauhen, unfruchtbaren Hochfläche der Ardennen hat sich eine
buftnc* lebhafte Industrie entwickelt; denn der Boden ist reich an Mineralschützen,
an Kohlen und Eisen, die besonders am Nordrande gewonnen werden.
Dadurch ist aber Belgien überhaupt ein Industrieland geworden, da der
Kohlenreichtum auch im Tiefland, in Niederbelgien, eine rege Ge-
%Stx" werbthätigkeit ermöglichte. Der Boden ist dort in hohem Maße fruchtbar,
üau* sodaß auch Acker- und Gartenbau vortrefflich gedeiht. Namentlich liefert
die Marsch nahe der Küste reiche Ertrüge. Ein oceanisch-mildes, nieder-
schlagreiches Klima begünstigt die Kultur des Bodens erheblich. Der Anbau
von Zuckerrüben rief zahlreiche Zuckerfabriken, der von Hopfen viele Bier-
branereien ins Leben.
Handel. Durch die große Gewerbthätigkeit wurde Belgien ein bedeutendes
Handelsland. Es ist lebhaft am Welthandel beteiligt. Gute Häfen fehlen
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Die Schweiz.
129
das als Mittelpunkt der Baumwollenindustrie zu einer ansehnlichen Stadt
herangewachsen ist. Ju der Nähe des Rheinfalls liegt Schaffhansen
auf dem rechten Ufer des Stromes, auf das hier das Schweizer Gebiet
übergreift.
In ähnlicher Lage wie Zürich erhebt sich am Nordwesteude des Vier-
waldstätter Sees am Ausfluß der Reuß Luzern, das seiner reizenden
Umgebung wegen viel besucht wird; es liegt am Eingang der Gotthardstraße.
Auch unweit des Austritts der Aare aus dem Gebirge ist eine bedeutende
Siedlung erstanden, Bern, der Sitz einer Universität; als natürlicher
Mittelpunkt der Hochebene ist sie die Bundeshauptstadt geworden.
Westlich davon treten wir in die französische Schweiz ein. Mittel-
Punkt der dort blühenden Uhrenfabrikation ist N e u e u b u r g am Ufer eines
großen Sees. Der Großhandel für die Uhrenindustrie hat seinen Sitz
hauptsächlich in Genf, das am Austritt der Rhone ans dem See in
malerischer Umgebung liegt. Durch feilte Universität ist es der geistige
Mittelpunkt der französischen Schweiz. Nördlich vom Genfer See breitet
sich der weinreiche Kanton Waadt aus, dessen Hauptort die Universitär-
stadt Lausanne ist.
Innerhalb der Schweiz^ Alpen fehlen naturgemäß größere Städte.
Ein beliebter Sammelplatz der Fremden ist Jnterlaken zwischen Brienzer
und Thuner See, von wo aus das Thal der Lütschiue mitten in das Berner
Oberland hinein führt. In dem südlich davon an der oberen Rhone ge-
legenen Kanton Wallis sind Martigny und Brieg die Ausgangspunkte
für die Alpenübergänge über den großen St. Bernhard und den Simplem.
Das Tessin, jenseits des Hauptkammes der Alpen, zeigt uns schon in Natur
und Klima völlig italienischen Charakter, vornehmlich an den Ufern der
großen Seeen. Hier ist Lugano ein beliebter Kurort geworden. Im
wenig bevölkerten Kanton Graubünden finden wir nur im Nheinthal an-
sehnlichere Siedlungen, so Chur am Rheiukuie in günstiger Lage zu
wichtigen Alpenpässen. Am Vierwaldstätter See endlich liegt der kleine
Ort Schwyz, die Hauptstadt des eiueu der Urkautoue, der dem gauzen
Lande seinen Namen gegeben hat.
Tabelle.
Flächeninhalt Einwohner Hauptstadt
qkm auf lgi-m
Die Schweiz....... 40 000 3 Millionen 70 Bern
Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. 9
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]